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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 256

1911 - Erfurt : Keyser
— 256 — Wr wenig Geld und viele gute Worte hatten wir uns in den letzten Tagen Blumen zu Kränzen und Sträußen besorgt, der Steiger aber hatte uns unentgeltlich das Eichenlaub dazu liefern müssen. In derselben Stunde, in welcher zur Ausschmückung der Stadt die letzte Girlande angeschlagen wurde, legten auch wir die letzte Hand an unsere Spende für die heimkehrenden Sieger. Da der Einzug erst am Nachmittag stattfand, ging es kurz, vor Mittag uoch einmal im Sturmschritt durch die Hauptstraßen, um zu sehen, ob auch alles in Ordnung sei. Die Ehrenpforte auf dem Anger war wieder aufs herrlichste geschmückt. Der mächtige Bau zeigte unten in der Mitte ein großes Tor und je ein kleine^ res zu beiden Seiten. Oben darauf stand die hohe Gestalt der Siegesgöttin, den Heimkehrenden den Ruhmeskranz darreichend. L>ie war umgeben von Waffen und Siegeszeichen aller Art und umweht von Fahnen und Wimpeln in allen deutschen Landesfarben. Die Außenwände des Siegesbogens waren nach beiden Hauptseiten mit dem Wappen der Stadt Erfurt, dem Zeichen des Eisernen Kreuzes, mit Kränzen und Girlanden, mit Namensschildern der hervorragendsten Schlachten und Belagerungen, sowie mit Inschriften und Denksprüchen in sinniger Weise verziert. Außer dieser großen Ehrenpforte waren noch an verschiedenen anderen Stellen geschmückte Bogen in leichterem Stile errichtet worden, so am oberen Teile des Angers in der Gegend der Weilergasse, am Eingang der Langen Brücke, in der Neuen Straße, Marktstraße usw. An vielen Häusern waren bezügliche Inschriften angebracht. Außerdem war wohl kaum ein einziges Haus in den größeren Straßen, das nicht in mehr oder weniger reicher Weise mit Fahnen, Girlanden und Kränzen geschmückt war. Auch die Büsten des Kaisers, des Kronprinzen, des Prinzen Friedrich Karl, des Fürsten Bismarck und des Grafen von Moltke waren auf Fußgestellen oder in Fensternischen angebracht. Befriedigt kehrten wir von unserer Umschau heim. Die Stadt konnte sich sehen lassen. Nachdem in aller Eile das Mittagsmahl eingenommen war, ging's mit den Kränzen und Sträußen zum Krämpsertor. Wir batten die niedrige Mauer auf der rechten Seite des Brückenkopfes zum Ausguck gewählt; für diesen Zweck ein prächtiger Platz, zu dem wir von der Stadtseite aus leicht durch Ueberklettern des Walles gelangen konnten. Leider ging es dort etwas eng zu; denn auch andere waren bei ibrer Wahl auf diesen günstigen Ort verfallen. Doch die Kränze im Arm und die Sträuße in der Hand wurde wacker im Gedränge ausgehalten. Die Truppen kamen vom Güterbahnhof her, woselbst sie ausgeladen wurden. Eifrig wurde das Pfeifen der Lokomotiven erlauscht, ob ihm nicht ein Begrüßungsmarsch folge. Endlich, es war kurz nach 4 (Uhr, ertönte rauschende Militärmusik vom Schmidt-stedtertor her, und bald kam das Hurrarufen immer näher. Aus der Stadt aber ertönte das Geläut aller Glocken, und vom Pe-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 241

1911 - Erfurt : Keyser
— 241 — 89. Einzug in Feindesland, Sammlung der Regimenter: Am 16. Juli 1870 frühmor- gens ging den Erfurter Regimentern (31. u. 71.) der Mobilmachungsbefehl zu. Wie überall in Nord und Süd, so wurde er er auch hier mit lauter Freude aufgenommen. Bald trafen voll Jubel und mit Singen der „Wacht am Rhein" die Reservisten in Erfurt ein. Sie waren zumeist mit dem Erinnerungskreuz an 1866 geschmückt. Nicht übermäßiges Siegesvertrauen erfüllte die Herzen. Mau war sich bewußt, daß ein schwerer Kampf bevorstand. Aber das Vollgefühl der Kraft, das von den alten Mannschaften ausging, entflammte auch die jüngsten Soldaten und erfüllte alle mit sicherem Vertrauen auf den Ausgang des Krieges. Ans der Fahrt nach Mannheim: Zehn Tage später rückten die Regimenter unter dem Jubel der Erfurter Bürgerschaft nach Mannheim zur Ii. Armee ab, deren Führer wieder wie im Jahre 1866 Prinz Friedrich Karl war. Lauter Jubel brauste ihnen auf allen Stationen entgegen. Der Weg führte die Truppen durch Mitteldeutschland. Mit eigenen Augen erblickten sie noch einmal alle die Herrlichkeiten des Vaterlandes, für das sie jetzt Blut und Leben einsetzten. Für ein solches Stück Erde war der Einsatz nie und nimmer zu teuer! Mit nicht endenwollendem Hurra wurde bei Mannheim der stolze Vater Rhein begrüßt. Als dann aber die Regimenter über die Rheinbrücke marschierten, da brach es los aus tausend Soldatenkehlen wie Sturmgebraus, und die Taufende von Mannheimern, die das Geleit gaben, fielen begeistert ein: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall, Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, Wer will des Stromes Hüter fein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!" Einmarsch in Feindesland: Am 7. August überschritten beide Regimenter mit weithin schallendem Hurra die französische Grenze. Doch ein mißgünstiges Geschick ließ sie diesmal nicht an den ersten, großen Siegen teilnehmen. Seit dem 20. August von der Ii. Armee abgetrennt und der Maas-Armee unter dem Kronprinzen von Sachsen zugeteilt, war ihr Marsch nach Norden aus Chalons gerichtet. Ihre Aufgabe war, im Verein mit der Iii. Armee den Feind, wo er sich auch stellen würde, zu faffen und ihn möglichst von Paris ab nach Norden zu drängen. Doch Tag für Tag ging hin, und kein Feind ließ sich blicken! Nichts weiter als ewiges Marschieren bei glühender Hitze oder strömendem Regen, ewiges Biwakieren, ewiges Vorpostenstehen! Alles zunächst wie 1866, nur kein Feind! Unter den Truppen herrschte darum eine allgemeine Enttäuschung. Man war neidisch aus die Sieger von 16

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 257

1911 - Erfurt : Keyser
— 257 — tersberg her kam grüßend der laute Donner der Kanonen. Da bog auch schon der Zug in die enge Torstraße ein, und eine Woge hellster Begeisterung schlug über ihm zusammen. Ich war völlig benommen von dem, was ich sah und hörte. Bald aber löste sich die Spannung, und was die junge, kräftige Kehle an Stimme hergab, das kam dem allgemeinen Hurrarusen zu gute. Ich warf jetzt auch meine Kränze und Sträuße, und obwohl die Offiziere den Degen schon bis zur Spitze mit Eichenkränzen bedeckt und die Mannschaften Brust und Helm mit ihnen geziert hatten, so fan-den sie doch noch ihre Abnehmer. Schneller als wir wollten, ging das ewig denkwürdige Schauspiel an uns vorüber. Eine gewaltige Menschenmenge flutete dem Zuge ins Innere der Stadt nach, um von den Empfangsfeierlichkeiten durch die Mitglieder der königlichen und städtischen Behörden und die Offiziere der Garnison an der Ehrenpforte etwas zu erspähen. Dann wurde die Siegesstraße auch sür uns gangbar, auf der's nun mit heißen Wangen und rotem Kopf sieges-matt heimwärts ging. 98. Das Kriegerdenkmal. Grund der Errichtung: „Ehre ward Euch und Sieg, doch der Ruhm nur kehrte zurück." Diese Worte Schillers sind am Unterbau des stattlichen Denkmals zu lesen, das den auf den Schlachtfeldern Frankreichs, Oesterreichs und auch Deutschlands gefallenen Offizieren und Mannschaften, die den Erfurter Bezirken entstammten, im Hirschgarten errichtet worden ist. Aufbau und Deutung: Ihrer treu gedenkend, hat man die große Säule ausgestellt und die Spitze derselben mit einem vergoldeten Adler gekrönt. Wild regt er seine Schwingen und richtet wachsam den Kopf nach Westen auf das unruhige Frankreich, das immer noch an Vergeltung denkt. Etwas unterhalb des Säulenkopfes hat man einen ehernen Schild, nebst Schwert und Lanze aufgehangen und die Waffen mit einem Lorbeerkranz geziert. Die Säule gleicht der heiligen Eiche, unter der unsere Vorfahren ihre Helden begruben und an deren Stamm sie den Waffenschmuck der Tapferen befestigten. Der Fuß der Säule steht auf einem Würfel, an dessen einer Seite das erhaben gearbeitete Bildnis des gütigen, alten Kaisers Wilhelm zu erkennen ist, an dessen anderen Seiten die Wappenschilder Preußens, Erfurts und Sachsens zu sehen sind. Säule und Würfel sind aus einen großen, viereckigen, ' sarkophagähnlichen Unterbau gestellt, an dessen Ecken die Bilder der großen Feldherren Kaiser Wilhelms I. einen Platz gefunden haben. Da sieht der Beschauer die Helden: Kaiser Friedrich und Prinz Friedrich Karl, den Großherzog von Mecklenburg und gegenüber den Reichskanzler Fürst Bismarck, den Feldmarschall Moltke und den König Albert von Sachsen, den General von 17

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 38

1909 - Leipzig : Hirt
38 Ii. Frankreich als Kaiserreich. Mutterträne. Alles strömt zu den Fahnen, rüstet sich zum blutigen Kampfe für Freiheit und Selbständigkeit. Die Flamme, die in dem Busen eines jeden lodert, sichert den glücklichen Ausgang. Aber auch wir Frauen müssen mitwirken, die Siege befördern helfen, auch wir müssen uns mit den Männern und Jünglingen vereinen zur Rettung des Vaterlandes. Gern stellen wir uns, die wir dem Vaterlande angehören, an die Spitze dieses Vereins. Wir hegen das feste Vertrauen, es wollen die edelmütigen Frauen und Töchter jedes Standes mit uns dazu beitragen, daß Hilfe geleistet werde den Männern und Jünglingen, die für das Vaterland kämpfen, damit es wieder in der Reihe der geachteten Staaten stehe und der Friede seine Segnungen ausströmen könne. Nicht bloß bares Geld wird unser Verein, als Opfer dargebracht, annehmen, sondern jede entbehrliche wertvolle Kleinigkeit — das Symbol der Treue, den Trauring, Lie glänzende Verzierung des Ohres, den kostbaren Schmuck des Halses. Gern werden monatliche Beiträge, Materialien, Leinwand, gesponnene Wolle und Garn angenommen, und selbst unentgeltliche Verarbeitung dieser Stoffe als Opfer angesehen werden. Alles, was auf diese Art gesammelt wird, gehört dem Vaterlande. Diese Opfer dienen dazu, die Verteidiger, die es bedürfen, zu bewaffnen, zu bekleiden, auszurüsten, und wenn die reiche Wohltätigkeit der Frauen uns in den Stand gesetzt, noch mehr zu tun, dann sollen die Verwundeten gepflegt, geheilt und dem dankbaren Vaterlande wiedergegeben werden, damit auch von unsrer Seite erfüllt werde das Große, das Schöne, damit das Vaterland, das in Gefahr ist, auch durch unsre Hilfe gerettet werde, sich neu gestalte und durch Gottes Kraft aufblühe." Diese Aufrufe zündeten. Hatten sich früher schon viele Freiwillige zum Freiheitskampf gemeldet, so strömten jetzt die Kämpfer in Scharen herbei. Alles, was Waffen tragen konnte, Jünglinge, Männer, sogar Greise, denen das Alter die Rüstigkeit nicht benommen hatte, eilten zu dem harten Dienste des Krieges. Frauen gaben ihre Kostbarkeiten, Kinder brachten ihre Sparpfennige; Jungfrauen ließen sich das Haar abschneiden und legten den Erlös aus den Altar des Vaterlandes. Um die Heldentaten in dem bevorstehenden Kampfe zu belohnen, stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes- ^Das Jahr 1813. Der Anfang des Krieges war für Napoleon günstig. Im Mai siegte er bei Großgörschen, südlich von Lützen in der Provinz Sachsen, und bei Bautzen im Königreiche Sachsen durch Überzahl der Truppen. In der Schlacht bei Lützen wurde Scharnhorst verwundet und starb bald nachher: „Keiner war wohl treuer, reiner, Näher stand dem König Feiner, Doch dem Volke schlug fein Herz. (Ewig auf den Lippen schweben wird er, wird im Volke leben Besser als in Stein und Lrz."

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 246

1902 - Karlsruhe : Lang
— 246 — Spitze einer stattlichen Zahl von Adligen kam der Herr von Wineck und drang unter dem Rufe „Bischof von Straßburg" unvermutet in die Stadt. Als der Schultheiß das vernahm, toaffnete er sich, trat dem Feinde entgegen und jagte ihn zum Tore hinaus, fiel aber in dem Kampfe. Zwanzig vom Adel wurden erschlagen; Colmar blieb eine kaiserliche Stadt. Noch heute gedenken die Col-marer ihres tapferen Schultheißen. Zu seinen Ehren nannten sie eine Straße Rösselmannstraße, und da, wo einstmals das Tor war, durch das er in einem Fasse in die Stadt gebracht wurde, steht ein schöner Brunnen mit seinem Standbilde geschmückt — der Rösselmannbrunnen. In der Zeit wütete der Kamps auch in und um Straßburg. Es standen die Bürger gegen Bischos und Adel, um Straßburgs Freiheit zu verteidigen, aus Straßburg eine freie, reichsunmittelbare Stadt zu machen. Der Bischof verhängte das Interdikt über die Stadt; es durfte da keine Messe gelesen, kein Amt gesungen, keinem Kranken die heilige Wegzehrung gereicht werden. Doch alles vergebens. Die Bürger gaben nicht nach. Der Krieg zog sich in die Länge. Endlich kam es zum entscheidenden Schlage im Jahre 1262 bei Oberhausbergen, in derselben Gegend, wo 900 Jahre vorher Julian gegen Chnodomar gekämpft hatte. Der Bischof hatte 300 schwerbewaffnete Reiter und 5000 Mann Fußvolk. Die Bürger waren in größerer Anzahl, aber viele waren im Kampfe nicht geübt. Den Bürgern befahlen ihre Anführer, die Pferde der Ritter niederzustechen und so die Schwergepanzerten zu Falle zu bringen. Der Bifchof stellte sich selbst an die Lpitze feiner Truppen und stritt mutig voran. Allein vergebens. Zwei Pferde waren unter ihm schon getötet worben, mit dem britten floh er samt seinen Anhängern eiligst davon. Sieben,zig Ritter lagen tot am Boden, darunter auch des Bischofs Bruder und sein Oheim. Walter aber starb bald aus Gram über diese Niederlage, eo wurde Straßburg aus einer bischöflichen eine freie unmittelbare Reichsstadt. In der letzten Zeit dieses Kampfes war Graf Rudolf auf Seite der Bürgerschaft geftanben und half die Freiheit Straßburgs miterkämpfen. Auch als Kaiser achtete er die Freiheiten des Volkes. Oftmals kam er in das Elsaß und hielt sich zu Straßburg , zu Hagenau, zu Ensisheim auf. Er war ein Feind der Raubritter, die damals von ihren Burgen aus das ganze Land beunruhigten. Er zerstörte ihre Schlösser, unter denen int Elsaß die Burg Reichenstein bei Reichenweier zu nennen ist, die er mit Hilfe der Colmarer brach. Nicht nur Straßburg und Colmar machten sich frei, js gab eine ganze Anzahl freier Städte; sie nannten sich kaiserliche etäbte. Im Jahre 1354 unter Kaiser Karl Iv. vereinigten sie sich zu einem selbständigen Bunde. Es waren ihrer zehn: Weißenburg,

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 278

1902 - Karlsruhe : Lang
— 278 — 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde; 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen; Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Bnsentowogen. 8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlas in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" 9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten sort im Gotenheere; Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! Platen-Hallermünde. Pie Schlacht bei Zülpich. 1. Chlodwig, der Frankenkönig, sah in Zülpichs, heißer Schlacht, Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht. 2. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen, vor den Edlen, vor dem Troß. 3. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur, Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: 4. „Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt. So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt, 5. Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand L 6. Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen baun, Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertraun!" 7. Sprach es, und aus Wolken leuchtend brach der Sonne voller Strahl, Frischer Mut belebt die Hetzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. 8. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reihn, Und die Franken, siegesmutig, stürzten jauchzend hinterdrein. 9. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und fliehn, All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. 10. König Chlodwig ließ sich taufen und fein edles Volk zugleich, lind ob allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich. 11. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh, Ist den Alemannen wieder Macht gegeben über sie. K. Simrock.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 306

1902 - Karlsruhe : Lang
— 306 — Die Nasse von (ßrnudottc. 1. Heiß war der Tag und blutig die Schlacht, Kühl wirb der Abenb und ruhig die Nacht, Droben vom Walbsaum nteber ins Tal Dreimal schmettert Trompetensignal, Labet so laut und schmettert so hell, Rust die Dragoner zurück zum Appell. 2. Truppweis in Rotten zu breien und zwei'n Stellen die tapferen Reiter sich ein, Aber nicht alle kehren zurück, Mancher liegt ba mit gebrochenem Blick; Kam zur Reveille frisch noch und rot, Liegt beim Appell bleich, blutig und tot. 3. Lebige Rosse, den Sattel leer, Irren verwaist auf der Walstatt umher; Doch der Trompete fchmetternb Signal Rust aus der Ferne zum brittenmal. Schau! und der Rappe bort spitzt das Chr, Wiehernb wirft er die Rüstern empor. 4. Sieh, und der Braune gesellt sich ihm bei, Trabt ihm zur Seite wie sonst in der Reih'; Selber der blutige Schimmel, so tnüb, Hinkt auf brei Beinen und reiht sich ins ©lieb; Truppweis, in Rotten zu breien und zwei'n, Stellen die lebigen Rosse sich ein. 5. Rosse wie Reiter verstehn den Appell; Ruft die Trompete, so finb sie zur Stell. Über breihunbert hat man gezählt Rosse, zu benen der Reitersmann fehlt. .Über breihunbert, o blutige Schlacht, Die so viel Sättel hat lebig gemacht. 6. Über breihunbert, o tapfere Schar, Wo bei vier Mann ein Gefallener war! Über breihunbert, o ritterlich Tier, Ohne den Reiter noch treu dem Panier! Wenn ihr die Tapfern von Gravelotte nennt: Denkt auch der Rosse vom Leibregiment! Karl Gerok. Kaiser Wilhelm. 1. Wer ist der greife Siegeshelb, Der uns zu Schutz und Wehr Fürs Baterlanb zog in das Felb Mit Dentschlanbs ganzem Heer? Wer ist es, der vom Baterlanb Den schönsten Dank empfing? Bor Frankreichs Hauptstabt siegreich stand Hub heim als Kaiser ging ? Du ebles Deutschland sreue bich, Dein König, hoch und ritterlich, Dein Wilhelm, bein Kaiser Wilhelm ist’s!

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 8

1902 - Karlsruhe : Lang
Die ©neben waren eine große deutsche Völkerschaft. Ihre Wohnsitze erstreckten sich born Rhein bis zu den Karpathen. Tie waren in hundert Gemeinden eingeteilt, und jede dieser Gemeinden konnte zweitausend bewaffnete Männer stellen. ^ Ariovist zog mit einem starken Heere über den Rhein den <2cqunnern zu Hilse. Tie Häduer wurden in rnehreren Schlachten besiegt und verloren den größten Teil ihrer Krieger. Nun hofften die Sequaner, Ariovist werde wieder über den Rhein zurückgehen. Uber er wollte lieber in dem schönen und wohl-augebauteu Lande bleiben und rief noch viele tausend Sueveu und andere Teutsche herbei. Von den Sequanern verlangte er ihm ein Tritteil ihres besten Ackerlandes abzutreten. Jetzt erkannten die Sequaner, daß sie unklug gehandelt hatten, als sie den fremden König gegen ihre eigenen Landsleute zu Hilse riefen. Aber sie waren zu schwach, um Ariovist zu vertreiben, und mußten sich darum desseu Übermut gefallen lassen. Um dieselbe Zeit wurde Julius Cäsar römischer Statthalter über das Land an der Rhone. Tiefen baten die Sequaner um Hilfe gegen den Suevenkönig. Julius Cäsar dachte fchou lange daran, das ganze Gallien zu erobern; deswegen nahm er die Bitte der Sequaner sehr wohlgefällig auf und versprach ihnen ferne Hilfe. Er schickte dem Ariovist die Botschaft, er solle zu ihm kommen, er habe mit ihm zu sprechen. Ariovist merkte Wohl, was Cäsar wollte; darum ließ er zurücksagen: „Wenn ich einmal etwas von Cäsar will, dann werde ich' zu ihm gehen; will er aber etwas von mir, so muß er zu mir kommen." Trotz dieser derben Abweisung wollte Julius Cäsar mit Ariovist unterhandeln; denn seine Soldaten wollten nicht gegen die Deutschen fechten, weil sie sich vor ihnen fürchteten. Aber Ariovist blieb dabei: Tie Sequauer haben mich gerufen; durch meine Tapferkeit habe ich ein Stück vom gallischen Lande erobert; ich rede dem Cäsar nicht in feine Angelegenheiten, also soll auch er gegen mich tun. Will Cäsar den Krieg, so wird er mich bereit finden. Nun beschloß Cäsar, mit feiner ganzen Macht den deutschen Köntg anzugreifen. Mehrere Tage standen sich beide Heere kampfbereit gegenüber ans dem Ochfenfelde zwischen Sennheim und Mülhausen. Ariovist vermied die Schlacht; denn eine Wahrsagerin hatte ihm^prophezeit, daß er besiegt werde, wenn er vor Neumond eine Schlacht liefere. Dies erfuhr Cäsar durch einen Gefangenen. Sofort beschloß er, sich den Aberglauben feines Feindes zu uutze zu machen. Er griff am andern Tag die Feinde an. Von beiden Seiten wurde aufs tapferste gekämpft. Das Heer des Ariovist war

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 304

1902 - Karlsruhe : Lang
— 304 — Dann schrie er: „Tonnerwetter! Ihr seid nicht recht gescheit; 3ch will’s euch besser sagen, wer Land und Volk befreit': Das war der Preußen Tapferkeit, Von mir ein bißchen Verwegenheit — Und Gottes große Barmherzigkeit!" Lie saßen an der Tafel und schauten ängstlich drein, Ter Alte aber lachte still in sein Glas hinein. ______________________________G. Hesekiel. Ein eisernes Kreuz. 1. Derfeldherr trittin daslazarett, Lein Auge blickt mild und doch trübe; Für jeden Helden im Krankenbett Hat er ein Wort der Liebe. 2. Und jeder, zu dem er tröstend spricht, Hat stolz es im Herzen empfunden. Wie rötet sich freudig manch bleiches Gesicht! Bergessen sind Fieber und Wunden. 3. „Wo ist der Brave?" so sragt ^ er jetzt, „Der Held, der mit kühnem Wagen Lein Leben bei Weitzenburg eingesetzt, Und die Fahne vorangetragen?" 4. An jenem Lager steht er still Bei einem Tvdeskranken. Was wohl seine einsame Träne will? Sie will einem Sterbenden danken. 5. Das eiserne Kreuz er leise legt Dem bleichen Alaun in die Hände. „Des Königs Dank", so spricht er bewegt, „Nimm noch vor deinem Ende!" 6. Ta richtet der Kranke sich ans; es ruht Sein Aug’ auf dem Königssohne Mit des fliehenden Lebens letzter Glut, Und er flüstert mit bebendem Tone: 7. „Meine Pflicht nur tat ich in jener Stund; Nun mag ich sterben in Frieden!" Er preßt das eiserne Kreuz an den Mund, Und lächelnd ist er geschieden. Graf Tyherrri. Unsere Mainbrücke. 1. Das war zu Wörth der heiße Tag, Als wir die Blutschlacht schlugen, Wie krachte vor ihrem Donnerschlag Tas Kaiserreich ans den Fugen! Das war zu Wörth der heiße Tag — Tie Höhen waren erstürmet, Auf blutiger, glühender Heide lag Des Todes Saat ge türmet; 2. Und drunten im Grund am einsamen Tann, Wo rot die Wellen heut rauschen, Da hob sich empor ein gefallener Mann, Den Donnern des Sieges zu tauschen. Und neben ihm hob sich ein andrer empor, Die Rechte gepreßt aus die Wunde, Mit brechendem Aug und mit lechzendem Ohr Einsangt er die jubelnde Kunde. 3. Der erste, ein Preuße vom nordischen Strand, Vom bayrischen Hochland der zweite, Sie waren gefallen am waldigenrand Hier lagen sie Seite an Seite! Gerächt und gerettet das Vaterland, Der Räuber zu Boden gerungen! Und selig umklammert sich Hand und Hand Und halten sich glühend umschlungen. 4. Viktoria! klangs — mit flüch- tigem Rot Aufs neue die Wangen sich färben: Willkommen nun, heiliger Schlachtentod ! Das nenn’ ich ein seliges Sterben! Und der Preuße: „Gott fegn’ euch die Waffentot; Heut zahlet ihr heim in Treuen Ten angefonnenen deutschen Verrat Tem Franken, ihr bayrischen Leuen!"

10. Geschichte des Altertums - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der Samniterkriege. 65 Männer sich um Ämter bewerben. Bald schlossen sich die Familien, deren Mitglieder die hohen Staatsämter zu bekleiden pflegten, zu einem neuen Adel, iinetn Amtsadel, zusammen, der sowohl patrizische wie plebejische Amtsadi. Geschlechter umfaßte. Unter dieser Verfassung hat das römische Volk Glänzendes geleistet; innerlich geeint, waffentüchtig, in seinen Sitten einfach und unverdorben, opferfteudig und vaterlandsliebend, wurde es unter der Führung tüchtiger Feldherren und kluger Staatsmänner zum herrschenden Volke unter den Völkern der antiken Welt. Zunächst gewinnt es die Herrschaft über Italien. Seit dem Jahre 266 breitet es durch schwere, aber glücklich beendete Kriege seinen Einfluß über die übrigen Länder des Mittelmeeres aus. Die Zeit der Samniterkriege. § 69. Das tapfere, freiheitliebende Bergvolk der S a m n i t e r war • „. , f ©omnttcr* dasjenige Volk, das den nach der Beherrschung Italiens strebenden Römern fxteße- am tapfersten widerstand. D r e i K r i e g e sind nach der Überlieferung mit ihnen geführt worden. Ferner fällt in jene Zeit ein Krieg mit den^"n-rkri-g Latinern, die bisher treue Bundesgenossen gewesen waren. Aus dem Latinerkriege wird uns berichtet von der echten Römertugend, welche die beiden Konsuln Titus Manlius Torquatus und Publiusdeciusmus bewiesen. Manlius ließ seinen Sohn, der sich gegen sein Verbot in einen Zweikampf mit einem vornehmen Latiner eingelassen hatte, obwohl er gesiegt hatte, hinrichten. Decius entschloß sich in der Schlacht am Vesuv, als die römische Schlachtreihe wankte, sich für sein Volk zu opfern; nachdem er von einem Priester sich und zugleich das feindliche Heer den unterirdischen Göttern hatte weihen lassen, stürzte er sich unter die Feinde und starb den Heldentod. Sein Beispiel entflammte die Seinen, es ihm nachzutun, und so wurde der Sieg gewonnen. Der Krieg endigte mit der Unterwerfung der Latiner. Weit bedeutsamer ist der zw eite Samniterkri eg, der sich mit wechselndem Glücke über zwanzig Jahre lang hinzog. Der schwerste di ser Kriege aber war der dritte Samniterkrieg; denn in btcf :m standen dm Römern die meisten Völker des mittleren Italiens gegenüber. In der entscheidenden Schlacht bei Sentinum in Umbrien opferte sich der Konsul Decius Mus wie einst sein Vater für das Vaterland; nun faßten die Römer wieder Mut, und der Sieg wurde gewonnen. «rubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. 1. ö Aufl. 5
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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